Muß mal als Anonymer posten, weil ich meine Logindaten nicht greifbar habe...
Zum Dreck in der Kurve - mit sowas muß man allerdings rechnen. Sich darauf zu verlassen, daß die Straße sauber ist, grenzt an Selbstmord.
Bernt Spiegel ("Die obere Hälfte des Motorrads") nennt das "Legendenbildung" - sich dauernd gegenwärtigmachen, was sein könnte und mögliche "Fluchtwege" suchen, und diesen Prozess nach Möglichkeit automatisieren, um im Falle eines Falles nicht unvorbereitet zu sein. Klassisch nennt sich das "vorausschauende Fahrweise".
Zum Thema Sturzbügel, Sturzpads etc.:
Sturzbügel schützen zwar im Falle eines Falles den Motorblock vor Beschädigung (so ein Aludeckel ist schnell durchgeschliffen, wenn die Kiste mit 130 km/h über eine Betonfeile AKA Dosenbahn raspelt, haben aber den Nachteil, daß sie u.U. in der Kurve noch vor den Fußrasten aufsetzen, und dann hebelt man sich ganz phantastisch aus, und da die Dinger schön weit vorne sind, ist das Aushebeln dann auch richtig wirkungsvoll. Man sollte also dann lieber mit Hangoff in steile Kurven gehen, um der Maschine ein paar Grad mehr Bodenfreiheit zu verleihen.
(Völlig fehl am Platze wäre es, die Maschine in solchen Kurven wie eine Enduro zu drücken...)
Sturzpads sind sicher optisch ansprechender, können aber durch die "Einpunkt-Befestigung" am Rahmen dazu führen, daß man im Falle eines Sturzes den Rahmen irreparabel beschädigt, da die gesamte Kraft auf eine sehr kleine Fläche einwirkt - das läuft dann in der Regel auf einen wirtschaftlichen Totalschaden hinaus. Zumindest sollte man die Sturzpads aus einem gut gleitfähigen Material wählen, Kunststoffe rutschen oft nicht so gut und die Verzögerungskräfte wirken dann voll als Biege- bzw. Knickmoment...
cu, Ralf (dl5mhk)